Finnland 2016

Die Pfadis unternahmen 2016 ihre bisher wohl größte Fahrt: nach Finnland zum Finn-Jamboree. Mit Sage und Schreibe 15.000 Pfadfindern der ganzen Welt verbrachten wir zwei aufregende und bunte Wochen in den finnischen Wäldern.

Vorbereitung, intensive Planung und Finanzierung

Ein derart großes Unternehmen erfordert natürlich auch eine besonders umfangreiche Planung und Vorbereitung. Die An- und Abreise sowie die Finanzierung stellten hier sicher die größte Herausforderung dar. Die Reise nach Finnland war recht teuer – ein Umstand, der für Pfadfinderaktionen eher untypisch ist. Um die Kosten für die Eltern möglichst gering zu halten, mussten wir also den Großteil der Reisekosten selbst verdienen, was in alter Pfadfindermanier die Jugendlichen so gut wie möglich in Eigenregie organisierte. So wurden unzählige Waffeln gebacken, ein großes Crowdfunding Projekt inklusive eines Werbevideos gestartet und viele weitere Projekte injiziert, um die Reisekasse so gut wie möglich zu füllen. Mit einem klaren Ziel vor Augen, gelang uns dies hervorragend, sodass der Teilnehmerbeitrag am Ende für alle Eltern vertretbar war.

Hinfahrt

Die Fahrt nach Finnland war abenteuerlich! Der eine Leiter, Jan Hendrik Buchmann, hatte sich vorgenommen, mit dem Fahrrad nach Finnland zu fahren. Kann man ja mal machen. Auf dem Weg musste er sowieso an einer internationalen Pfadfinderkonferenz teilnehmen, sodass Leiter David sich alleine mit der Rasselbande auf den Weg machte. Bis zum Fährhafen Travemünde wurde er noch vom Pfarrei-Jugendreferent Michael Swoboda begleitet. Von dort aus ging es dann über 30 Stunden lang mit der Fähre nach Helsinki. So eine lange Schifffahrt war für alle eine ganz neue Erfahrung. In Helsinki angekommen, machten wir uns auf den Weg zu einem Campingplatz, wo wir unsere erste Nacht auf finnischen Boden verbrachten. Dort trafen wir dann auch Jan Hendrik, der mittlerweile seine Fahrradtour erfolgreich beendet hatte. Gemeinsam besichtigten wir nun die Stadt und stimmten uns auf finnische Kultur ein.

 

Aufenthalt bei Gastfamilien

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Bus zur nächsten Station. Wir teilten uns für die nächsten drei Tage auf verschiedene Gastfamilien auf, die ebenfalls finnische Pfadfinder waren. Hier lernten wir das schöne Land kennen. Organisiert wurde dieser Aufenthalt vom Weltpfadfinderverband „WOSM“

Zelten mit 15.000 Pfadfindern aus aller Welt

Nach diesen sehr schönen und interessanten drei Tagen trafen wir uns dann wieder und machten uns mit einem großen Reisebus, voll mit anderen Pfadfindern aus aller Welt, auf den Weg zum eigentlichen Ziel unserer Reise: das große Zeltlager, tief in den finnischen Wäldern gelegen. Hier verbrachten wir nun zwei spannende, volle und bunte Wochen – gemeinsam mit 15.000 Pfadfinder aus der ganzen Welt. Was für eine einmalige und beeindruckende Erfahrung! Gemeinsam wurden Gottesdienste, Workshops, Saunagänge, Wasserschlachten, Entdeckertouren und vieles mehr erlebt.

 Stets lag diese friedliche internationale Stimmung über dem Platz und zeigte uns, wie bunt und vielfältig Pfadfinden ist. Lange noch sollten wir von dieser Erfahrung zehren.

Rückflug mit Abenteuer

Nach diesen zwei Wochen ging es dann wieder in die Heimat. Dieses Mal mit dem Flugzeug und Jan Hendrik. Von Helsinki aus zuerst nach Kopenhagen, wo wir eine Nacht im Flughafen verbringen mussten, ehe es dann am frühen Morgen weiter nach Düsseldorf ging. Ein kleines Abenteuer durften wir dann aber noch im nächtlichen Flughafen erleben! Jan Hendrik wollte sich kurz die Beine vertreten und verließ dafür den Sicherheitsbereich des Terminals. Doof nur, dass kurze Zeit später der Einlass schloss und zudem Jan Hendriks Handy Akku leer ging… David wusste also nicht, warum sein Kollege nicht zurück kehrte und begann, sich zu sorge – natürlich weiterhin mit seiner Pfadigruppe im Schlepptau. So machte er sich auf den Weg zur Polizei und schärfte den Pfadis ein, auf jeden Fall auf ihren Sitzbänken zu warten und sich nicht zu entfernen. Die Polizei konnte lediglich die Auskunft geben, dass der Einlass bereits geschlossen sei. Auf dem Weg zurück zu den Pfadis, konnte David im menschenleeren Terminal mit einem Mal zwei seiner Pfadis entdecken, die sich City-Roller geschnappt hatten und durch die riesigen Gänge und Hallen sausten. Für einen Einlauf war David jedoch zu erschöpft und beließ es bei einem Kopfschütteln und schickte alle in die „Falle“ – die aus unbequemen Holzbänken bestand.

Am nächsten Morgen konnten dann alle wieder vereint den letzten Flug antreten und kamen mittags erschöpft aber überglücklich in ihrer Heimat Neheim an.