Planung, Hinfahrt und die Schatzkammer als Unterkunft
Nach ewig langem hin und her überlegen, verschiedenen Konzepten und Ideen, wie man was umsetzen soll, und einer Reihe verworfener Pläne, trafen wir uns am 8 August am Petrushaus, um unser fertig organisiertes Sommerlager 2019 anzutreten. Unser erstes Reiseziel war Bern, die Hauptstadtder Schweiz. Dort übernachteten wir insgesamt zwei Nächte bei einem Freund unseres Leiters. Das Haus in dem wir übernachteten glich weniger einer einfachen Wohnung, sondern viel mehr einem Museum oder einer Schatzkammer. Erstausgaben von alten Büchern, Schwerter, Gemälde und andere historische Artefakte. Genauso interessant wie das Haus, war auch sein Besitzer. Abends beim Grillen erzählte er uns alles Mögliche über Bern, die Schweiz, die Pfadfinder oder er holte eine kuriose Antiquität aus irgendeinem Schrank und erklärte uns seinen Nutzen und seine Geschichte. Am zweiten Tag in Bern erkundeten wir die wunderschöne Altstadt und gingen sogar, man mag es kaum glauben, in der Aare schwimmen, was bei den Einwohnern Berns eine recht beliebte Freizeitaktivität zu sein scheint. Die Aare ist ein türkisblauer, breiter Fluss, der sich fast wie eine Schlaufe um die Stadt legt. Da die Strömung sehr stark ist, wandert man ein kleines Stück Fluss aufwärts, springt dort von einer nicht allzu hohen Brücke und lässt sich dann treiben, bis man an einen Exit-Point kommt, an dem man das doch recht kühle Wasser wieder verlassen kann. Einige dieser Exit-Points endeten in einem am Flussufer gebauten, öffentlichen und kostenlosen Freibad. Am letzten Abend grillten wir wieder gemeinsam auf der Terrasse, lauschten den interessanten Geschichten, und ließen den Abend schließlich mit Gesang und Gitarrenspiel ausklingen. Am nächsten Tag bedankten wir uns für die großzügige und leckere Verpflegung und brachen in Richtung San Remo (Italien) auf.
Stau – Karten spielen auf der Autobahn
Als wir Richtung San Remo fuhren, wurde es immer heißer und heißer. Leider hatten wir nicht viel Glück bei der Hinfahrt, da sich auf der Autobahn ein Stau entwickelt hatte. So wie die anderen Autofahrer entschlossen auch wir uns aus unserem Gefährt auszusteigen, und uns auf die Straße zu begeben, um der Hitze im Auto zu entkommen. Bis der Stau sich wieder aufgelöst hatte, saßen wir also dort und spielten Karten. Als wir abends in San Remo ankamen, waren wir alle nicht nur verschwitzt, sondern auch müde. Wir hätten nie gedacht, dass man sich so sehr auf eine Dusche freuen kann! Die kommenden Tage erkundeten wir die Stadt, gingen an den Strand, kochten gemeinsam, fuhren mit dem Rad an der Küste entlang und machten einen Tagesausflug nach Monaco.
Reiche Stadt Monaco
Der Ausflug nach Monaco war wirklich einmalig. Keiner von uns hat jemals so viel Reichtum auf einem Fleck gesehen. Villen, teure Autos, Eis für 5 Euro. Einfach alles in dieser Stadt war teuer oder sah teuer aus. Wir besichtigten auch das weltbekannte Casino Monte Carlo, naja zumindest die Eingangshalle, denn weiter kamen wir mit unserer einfachen<br>Kleidung nicht. Am Ende waren wir uns alle einig, dass man diese Stadt einmal in seinem Leben gesehen haben sollte. Die Abende in San Remo verbrachten wir meist damit auf dem Dach unseres Hauses zu sitzen und uns über alles Mögliche zu unterhalten. Einen Abend war es uns sogar möglich ein Feuerwerk von dort aus zu beobachten, welches wegen irgendeinem Feiertag veranstaltet wurde.
Kandersteg – International und Versprechen
Nach 6 Tagen brachen wir von San Remo aus Richtung Kandersteg, einem kleinen Dorf in den Schweizer Bergen, auf. Das kleine Dorf ist wirklich malerisch. Alte Häuser, Grüne Felder, hohe Berge. Man kam sich vor wie in einem alten Heimatfilm. Doch Kandersteg ist nicht nur schön, dortbefindet sich auch das „Kandersteg International Scout Center“ (Kurz: KISC). Dort trafen wir Pfadfinder aus der Schweiz, aus Portugal, aus England und sogar einige von den Seychellen, welche genauso wie wir ihre Zeit dort verbringen wollten. Das KISC ist nämlich ein Treffpunkt für Pfadfinder aus aller Welt. Die Chancen stehen also gut, dass man jeden Tag neue Gesichter aus den verschiedensten Ländern kennenlernt. Kandersteg lädt aber auch dazu ein, wandern zu gehen. Wir wanderten also hoch zum Oeschinensee, einem Bergsee mit ebenfalls türkisblauem Wasser und einer Temperatur, die eigentlich nicht zum Schwimmen einlädt. Trotzdem taten wir es, aber nicht allzu lange, da es dann doch etwas kalt war. Am letzten Abend unserer Reise legten wir nach all der langen Zeit endlich unser Roverversprechen ab, welches sich so lange hinausgezögert hatte. Wir verbrachten den restlichen Abend draußen, sangen und gingen schließlich vergleichsweise früh ins Bett. Auf unserer Rückreise passierte nichts sonderlich Spannendes. Wir mussten noch einmal kurz in Bern vorbeifahren, da wir ein paar Sachen vergessen hatten, machten ab und an Rast und waren am Ende des Tages froh, als wir die lange Fahrt hinter uns hatten und wir wieder in unseren eigenen Betten schlafen konnten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Sommerlager der Rover 2019 ein voller Erfolg war und wir viel Spaß hatten.