Diesen Sommer waren 9 unserer Pfadis, sowie ihre beiden Gruppenleiter zu einem besonderen Sommerlager aufgebrochen: Es ging für zwei Wochen nach Finnland. Und weil es Pfadfinder auch in Finnland gibt waren sie nicht einfach nur Zelten, sondern haben ein großes internationales Camp der finnischen Pfadfinder besucht: Das Finnjamboree „Roihu“.
Langwierige Anreise – 30h auf der Fähre
Los ging es vom Bahnhof Neheim-Hüsten zunächst mit dem Zug nach Travemünde. Von dort aus ging es dann für 30 Stunden auf eine Fähre nach Helsinki. Und weil der Kapitän der Fähre mitbekommen hatte das Pfadfinder an Bord sind, hat er die Gruppe kurzerhand zur Besichtigung der Brücke eingeladen, denn wie er erzählte war er selbst mal Pfadfinder und freute sich über den Besuch. „Das war mein Highlight der Fährfahrt“, berichtete Chris stolz.
In Helsinki angekommen waren zwar alle erstmal etwas platt von der langen Überfahrt und so haben wir uns für eine Nacht auf einem Campingplatz dort eingerichtet. Bevor die Reise fortgesetzt wurde, durfte natürlich ein Stadtrundgang in Helsinki nicht fehlen. Dabei wurden auf dem Markt am Hafen gleich mal die finnische Küche einem Test unterzogen.
Finnland hautnah entdecken –in Gastfamilien
Bevor es jedoch zum Roihu ging, stand noch die sog. Home-Hospitality auf dem Programm, damit die Gäste einmal das finnische Leben hautnah erleben konnten. So wurde die Gruppen von Helsinki mit vielen anderen Pfadfindern nach Turku gefahren, wo schon die Gasteltern warteten und sich die Gruppe in vier Familien aufteilte. „Die Gastfamilien haben uns direkt in ihr Familienleben integriert und uns viele schöne Ecken in der Umgebung gezeigt“, war Gruppenleiter David Mayer sichtlich begeistert.
8 Tage in einem außergewöhnlichen Camp
Nach vier Tagen in den Gastfamilien, ging es dann von Turku aus mit dem Bus zum Roihu. Ein riesiges Camp mitten im finnischen Wald mit mehreren Seen: 17 000 Teilnehmende waren dort, von denen etwa 3000 internationale Gäste, wie die Hüstener, waren. Das schon die Location etwas Besonderes war, stand schnell fest. „Sonst zelten wir ja immer auf einer Wiese“, war die Gruppe erstaunt. Dort war die Gruppe einem Unit mit finnischen, australischen und irischen Pfadfindern zugeteilt, mit denen sie dort gemeinsam ihr Lager errichtet haben. „Wir Mädchen haben uns ein internationales Zelt mit vier Finninnen geteilt.“, war für Lisa ein Highlight des Camps. Eine kleine Herausforderung für die Jugendlichen war die internationale Kommunikation auf Englisch oder manchmal auch mit Händen und Füßen.
Nachdem das Camp aufgebaut war, gab es eine große „Opening Ceremony“ mit allen Teilnehmenden. „Die Atmosphäre mit so vielen Pfadfindern, an dieser Location mitten im Wald“ fand Gruppenleiter Jan Hendrik Buchmann beeindruckend.
Geboten wurde für die 8 Tage des Camps allerhand: jede Menge Wasseraktivitäten, handwerkliche und kreative Workshops und viele inhaltliche Angebote die sich z.B mit dem Thema Globalisierung beschäftigt haben, sodass sich sowohl ausgetobt, als auch etwas gelernt werden konnte. Auch Saunabesuche durften natürlich nicht fehlen. Die Saunen wurden extra für das Camp mit den Sanitäranlagen errichtet. Für die Zeiten an denen kein Programm war, luden eine Vielzahl von Cafés auf dem Gelände dazu ein sich mit seinen neuen Freunden mal eine Auszeit zu gönnen. So berichtetete Najem, der erst vor einem Jahr aus Syrien zu den Hüstener Pfadfindern dazugestoßen war, begeistert: „Es war schön hier andere arabischsprachige Pfadfinder zu treffen! Und ich habe nette Pfadfinder aus Israel kennengelernt!“.
Zum Ende des Camps gab es nochmal eine große „Closing Ceremony“ mit allen Teilnehmenden, bei der trotz des bevorstehenden Abschieds eine ausgelassene Stimmung herrschte. Am nächsten Tag ging es dann mit vielen neuen Erfahrungen zunächst zurück nach Helsinki, und von dort aus Richtung Heimat. Diesmal aber mit dem Flieger.
„Wir haben so viele coole Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt“, fasst Lukas das Erlebte treffend zusammen. Für die Hüstener Pfadis ein besonderes Erlebnis.
Fahrt durch die jugendlichen selbst finanziert – Crowdfunding braucht noch Unterstützung
Einen über die Hälfte der Teilnehmerbeiträge von 650€ haben die Jugendlichen selbst erwirtschaftet, durch Waffelverkäufe und andere Aktionen. „Uns ist es zum einen wichtig das die Jugendlichen selbst aktiv werden, aber auch dass sich alle Gruppenmitglieder dieses kostspielige Erlebnis erlauben können.“, betonen die Gruppenleiter. Für einen Teil der Kosten hatten sie aber auch ein Crowdfunding bei der Volksbank gestartet. Dieses endet am Freitag, 9. September 2016 und die Gruppe würde sich sehr freuen, wenn sich noch Unterstützer finden, damit das Ziel von 650€ erreicht wird. Hier können die Gruppe unterstützen: https://vb-sauerland.viele-schaffen-mehr.de/finnland/